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Blickdicht oder der Verzicht auf jede Art von Titel.

  1. Fast alle meine Arbeiten, ob Malerei oder Zeichnungen haben einen Titel, der sich unabhängig vom Inhalt in freier Assoziation neben der Darstellung (/ Abbildung (?)) bewegt. Dieser Prozess hat sich bei den, in rascher Folge entstandenen Zeichnungen nicht eingestellt. Sie verweigerten sich der sprachlichen Ergänzung. Nach einigen mühseligen Versuchen entschied ich mich keine weiteren Anstrengungen zu unternehmen ( denn nur wenn es spielerisch entsteht, macht es Sinn.)
    Stattdessen nun also, in zeitliche Folge, aneinander gereiht, die auch „Tag für Tag“ oder „Verstecken, was sich zeigt“ oder „Ernsthafte Spielerei“ heißen könnte. Vielleicht ist diese Leerstelle ja richtig, denn ZEICHNEN ist eine ohne Worte auskommende, sprachlose Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, die wiederum weit entfernt vom ersten Anschein sein kann. Die Arbeiten sind im Februar bis April 2023 entstanden. Ihre Maße sind: 50×70 oder 49×65, verschiedene Farbstifte/ Kreiden auf schwarzem Karton
  2. Serie oder Reihe? Oder ein Hilfsangebot die Zeichnungen zu betrachten Eine Anzahl von Zeichnungen kann nur dann als “Serie“ betrachtet werden, wenn die jeweilige Zeichnung auf die vorherige Bezug nimmt und deren Fortschreibung darstellt oder weitere Aspekte eines gemeinsamen Inhalts. Eine “Reihe“ Zeichnungen dagegen sind völlig frei von diesen Aspekten, können allerdings möglicherweise eine Gemeinsamkeit haben: die technische Ausführung, das heißt: Art des Papiers und des Handwerkszeuges. Inhaltlich beziehen sie sich nicht aufeinander.
    In diesem Sinne sind Zeichnungen einer „Reihe“ für sich stehend,und einzeln entstanden und zu verstehen. Die Arbeitsweise für diese “Reihe“, die unter dem Titel “Blickdicht“ zusammengefasst ist: Jede ist ein inhaltliches Unikat, das für sich steht und keine Ergänzung braucht. Auch gibt es keine Orientierung an den anderen. Der Beginn steht für sich und was in dem jeweiligen Moment an Vorstellungen im Kopf herumgeistern. Doch bleibt es nicht dabei. Die Fläche entwickelt eine zeichnerische Forderung, die einzelne spontane Ideen auf dem Blatt entstehen lässt. Und hier kommt die Besonderheit der Zeichnung ins Spiel: Sie kann nur begrenzt korrigiert werden (anders als in der Malerei).
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